Die Trennung

Du bist Frau und ich bin Mann
jeder in des andren Bann
keiner dabei das gewann
was er sich einst im Traum ersann

Vielmehr noch war uns das Erleben
vielmehr noch als das Becken-Beben
keiner wollt sich mehr erheben
wollten beid auf Ewig schweben

Es ist vorbei.
Nicht mehr wir zwei
sondern allein
sitz ich bei Wein
und könnte schrein

So ist das eben
in unserem Leben -
nach dem Beben kommt die Stille
und kein Wille
und kein Streben
wird uns Vergangnes wiedergeben

Doch flüsterleise schwillt die Weise
raunt mir ins Ohr: "Ich dir verheiße
neues Leben neues Glück.
Nun bist du schon entrückt ein Stück
und kein Zurück dich so entzückt,
wie alles Neue was ich dir pflück!"


(c) Gregor Valentin, 2003